Presseberichte
„Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen“ |
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Die Cohns kehrten nicht zurück |
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Gedenkstätte Yad Vashem zeichnet Dollendorferin posthum aus |
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Großmutter war immer die verschwundene Oma |
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Giordano und Gottfried Wagner in Rennenberg-Akademie |
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Stolpersteine erinnern und mahnen |
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Stolpersteine sollen erinnern |
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Erst stolpert der Kopf, dann die Seele |
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Er durfte nicht am Beethoven-Gymnasium bleiben |
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Ein Erinnerungsstein für Karoline Levy |
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Aus Wohnzimmer und Synagoge |
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Betroffenheit statt moralischer Schuldgefühle |
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Dachkammer des Pfarrhauses diente als Zuflucht |
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,,Sukkot" an der Bachstraße |
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Durchs Laubdach soll man die Sterne sehen |
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1933 wird zum letzten Mal die Ketuba gelesen |
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Thorarolle darf nicht berührt werden |
Appell
Eine allgemeine Information
und ein Appell zur Mitarbeit
Mit der neuen Sonderausstellung folgt der Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven als Träger des Brückenhofmuseums einer Anregung von Pfarrer Georg Kalckert, der schon seit fast 30 Jahren viele Initiativen ergriffen hat, um das Andenken an die ehemaligen jüdischen Gemeindemitglieder wach zu halten.
Dieses sensible Thema hat der Heimatverein nun gemeinsam mit einer Reihe von Personen und Einrichtungen sachgerecht und umfassend für die Ausstellung aufbereitet. Dazu wurden Männer und Frauen eingeladen, die mit dem Thema vertraut sind, beraten oder helfen. (Liste im Anhang!)
Das Brückenhofmuseum ruft die Bevölkerung in der gesamten Stadt Königswinter und Umgebung, aber auch alle diejenigen in aller Welt, die Informatioen zu diesem Thema haben, zur Mitarbeit auf:
Wir suchen Bilder, Dokumente – auch Zeitungsausschnitte -, Bücher, Gegenstände aus den Familien oder Gottesdienstgeräte. Sie sollten dem Bereich der heutigen Stadt Königswinter oder dem Bereich von Bonn-Oberkassel, so auch u.a. der Synagogengemeinde Oberdollendorf zugeordnet werden können. Auch Zeugen, die Episoden aus eigenem Erleben im Zusammenleben oder Zusammentreffen mit Juden in unserem Bereich erzählen oder Beobachtungen oder Berichte von anderen wiedergeben können, sind aufgerufen sich zu melden. Vielleicht sind dabei auch Geschichten, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Kennen Sie Alltägliches, lustige oder traurige Begebenheiten? Was erzählten noch die Eltern oder Großeltern.Vielleicht können Sie uns eine Geschichte, ein Erlebnis aus der Erinnerung aufschreiben oder einen Bekannten darum bitten. Wir freuen uns, dass uns schon einige Episoden aufgeschrieben wurden.
Das Interesse gilt dem Leben der jüdischen Mitbürger hier bei uns in den Jahrzehnten, in den Jahrhunderten: Wie hießen sie? Wo wohnten sie? Welche Berufe hatten sie? Wie waren sie in ihre Nachbarschaft, ins Dorf, ins Vereinsleben oder ins Schulleben eingebunden? Welche Traditionen wurden von Ihnen gepflegt? Welches Schicksal erfuhren die Juden, die noch während des Nationalsozialismus bei uns wohnten?
Gegenstände oder Schriftstücke, die Sie uns vielleicht ausleihen wollen, erhalten Sie selbstverständlich zurück. Oder Sie stellen uns eine Kopie zur Verfügung. Schauen Sie doch einmal bei Ihnen zu Hause in alten Unterlagen und bei alten Sachen nach. Oder fragen Sie Ihre Bekannten. Wenn Sie es wünschen, sichern wir Ihnen zu, Ihren Namen als Leihgeber nicht zu nennen. Wir freuen uns über jede Unterstützung
Bitte, wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Auf Wunsch werden wir alle Informationen, die sensible Bereiche berühren, vertraulich behandeln.
Dieser Appell geht auch an die ehemaligen jüdischen Mitbürger oder Halbjuden, die in unserem Bereich gewohnt haben, danach aber in anderen Ländern Europas, in Übersee oder in Israel eine neue Heimat gefunden haben, und an deren Nachfahren.
Dokumente
Mitleid mit einem Juden?
Das war ein Grund, dass ein SA-Mann sofort aus der Organisation ausgeschlossen wurde.
Das Dokument wird in der Ausstellung in einer Vergrößerung gezeigt. Das Original ist im Besitz des Brückenhofmuseums/ Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V.
Literatur
„Juden in Königswinter“
von Manfred van Rey
Sonderdruck zur Ausstellung im Brückenhofmuseum
Königswinter-Oberdollendorf
im April 2006 - 10 Seiten - illustriert
Das Heftchen ist jetzt
im Museumsshop
zum Preis von 1.00 € erhältlich.
Stolpersteine
Die Aktion Stolpersteine in Königswinter
Die zweite Verlegung von Stolpersteinen in Königswinter
durch den Kölner Künstler Gunter Demnig
fand statt am Montag, 1. Dezember 2008.
Erster Verlegeort war Königswinter-Quirrenbach, Plätzer Weg 10 -
Steine für David und Sophie Cohn und ihre Kinder Alfred, Egon, Benno, Leon, Max und Frieda.
Dort kleine Feierstunde mit Bürgermeister Peter Wirtz und Schüler/innen einer Projektgruppe des Gymnasiums am Ölberg.
Zweiter Verlegeort war Königswinter-Oberdollendorf, Heisterbacher Str. 150 -
Stein für Jacob Stromwasser, Pflegekind der Frieda Marx.
Einwohner
Die jüdischen Einwohner von Oberdollendorf
1810 – 1864
Einwohnerliste 1810
Haus- Name, Vorname Beruf Alter Geburts-
Nr. jahr
053 NATHAN, Issac Kaufhändler 38 1772
HIRTZ, Heggen Hausfrau 26 1784
, Pärlen Magd 24 1786
078 HEUMANN, Moyses Metzger 46 1764
, Glöckgen Hausfrau 48 1762
HEUMANN, Jude Tochter 19 1791
HEUMANN, Ester Tochter 14 1796
HEUMANN, Ettel Tochter 12 1798
HEUMANN, Preisgen Tochter 10 1800
, Fromat Magd 39 1771
099 MOYSES, Lazarus Viehhändler 50 1760
HERZ, Sibilla Hausfrau 46 1764
LEVI, Lazarus Knecht 16 1794
SÜß, Nathan Knecht 31 1779
, Götgen Magd 18 1792
Verschleppung
Die Familie Levy - der Zeitzeuge Günther Steeg berichtet
Mein Großvater, Bernhard Levy war Metzger und Viehhändler. Er verstarb, 81jährig, am 2. Januar 1937, im Beueler Krankenhaus. Sein Grab ist nicht bekannt.
Meine Großmutter, Karoline Levy, geborene Glaser, ist mit rund 80 Jahren am 28. Juli 1942 von Oberdollendorf über Köln nach Theresienstadt transportiert worden. Sie wurde aus ihrer Wohnung in Oberdollendorf, Mühlenstraße 4, trotz schwerer Erkrankung, abgeholt.
Der Transport bestand aus insgesamt 1163 Juden. Davon sind 1075 umgekommen und zu Tode gefoltert worden. Nur 88 wurden aus diesem Transport am Kriegsende befreit. Insgesamt wurden aus dem Bezirk Köln 2514 Juden nach Theresienstadt verschleppt. Davon waren allein 1585 über 65 Jahre alt und 47 Kinder unter 14 Jahre. Zu Tode gefoltert wurden 2283. 231 wurden von den Alliierten befreit.
Bernhard und Karoline Levy hatten fünf Kinder.
Friedhof
Stadt putzt die Friedhofsmauer heraus
SANIERUNG Für 33 500 Euro wurde die marode Einfriedung an der Rheinallee erneuert
KÖNIGSWINTER. Schon seit längerem war die Mauer um den jüdischen Friedhof an der Rheinallee/Ecke Clemens-August-Straße marode. In einer Gemeinschaftsleistung haben Stadt Königswinter und das Land Nordrhein-Westfalen den verputzten Backsteinbau samt seiner Toranlage jetzt saniert.
Im neuen Glanz erstrahlt die Friedhofsmauer entlang der Rheinallee und der Clemens-August-Straße FOTOS: HOLGER HANDT
Zeitzeugen
Odyssee von Mitteldeutschland zur Longenburg
Nach dem mißglückten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurden auch die nicht reinjüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen verfolgt. So mußte auch meine Mutter, Martha Steeg geb. Levy, die bei ihrer Hochzeit im Jahre 1926, also schon sieben Jahre vor der sogenannten Machtübernahme, zum katholischen Glauben konvertierte, unter der Naziherrschaft leiden. Auch ich litt als sogenannter Halbjude unter der Diktatur. Dies, obwohl ich nach der Geburt sofort getauft und katholisch erzogen wurde.
Rundgang
Neben den Fotos auf der Titelseite können Sie sich durch unseren "virtuellen Rundgang" einen guten Einblick in unsere Ausstellung verschaffen. Die Räume sind in der Reihenfolge Ihres Rundganges nummeriert.
Genauere Informationen/ Daten finden Sie, wenn Sie einmal die Navigationsleiste zur Sonderausstellung durchklicken.
Jüdisches Leben in Königswinter
vom 27. April 2006 bis 9. September 2007
Abschließende Betrachtung zur Sonderausstellung:
Der “Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V.” als Trägerverein des Brückenhofmuseums zieht eine erfolgreiche Bilanz:
- 40 Ausstellungstage mit weit über 4000 Besuchern
- 75 Sonderführungen mit ca. 1700 Teilnehmern
- Gesamtbesucherzahl: fast 6.000 Personen
- Besucher aus ganz Deutschland von Aachen bis Berlin, von München bis Hamburg
- Internationale Gäste aus USA, Kanada, Japan, Indien, Israel, England, Frankreich, Niederlande, Polen
- Höchste Besucherzahl beim Ortsfest am 26.8. mit ca. 500 Besuchern
- Laubhüttenfest und Lichterfest mit über 200 Besuchern
Besonderheiten unter den Besuchern:
- Der Ministerpräsident des Landes NRW Jürgen Rüttgers
- die Begegnungswoche Bonn
- Austauschschüler aus Opole/Polen des CJD Königswinter
- die Verwaltungskonferenz der Stadt Königswinter
- Nachfahren des Kölner Industriellen Ottmar Strauss
- Nachfahren der Familie Levy aus Hanau
Größte Gruppen:
- fast 60 jüdische Ärzte/Ärztinnen aus Nordrhein-Westfalen, die mit dem KD „Jan von Werth“ von Düsseldorf bis Niederdollendorf gefahren waren
- das Schulreferat der evangelischen Kirche in Bonn mit fast 50 Referendarinnen und Referendaren
- die Familien der Evangelischen Kirchengemeinde Werden aus Essen-Werden mit fast 50 Personen
- 17 Schulklassen, darunter: 7 aus Königswinter, 4 Klassen der Gesamtschule Hennef
Begleitende Veranstaltungen, die großes Interesse fanden, mit den Themen:
- Jüdische Feiertage
- Jüdische Bestattungstraditionen
- Die Juden in Königswinter
- Zur Entwicklung der Aktion Stolpersteine
- Dr. Dussel bei Anne Frank mit den Referenten: Leah Rauhut-Brungs, Gabriele Wasser, Dr. Manfred van Rey (alles Mitglieder des Heimatvereins), Gunter Demnig
- Louisa Mohn las Anne Frank.
- Ein Zeitzeugenabend
Die Aktion Stolpersteine
mit der Erstverlegung in Königswinter-Oberdollendorf für Karoline Levy, Frieda Marx, Moritz und Settchen Baehr am 15. Mai 2007. Besonders Schülerinnen und Schüler der Jugenddorf-Christophorusschule Königswinter haben mit Günther Steeg die Verlegung für Karoline Levy begleitet. Die Lokalzeit Bonn des WDR-Fernsehens und die Print-Medien haben darüber ausführlich berichtet.
Die nächste Stolpersteinverlegung in Königswinter ist für für Montag, 1. Dezember 2008, geplant. Siehe dazu auch Die AKTION STOLPERSTEINE in Königswinter
Besonderen Dank sagen wir
- Herrn Pfarrer Georg Kalckert für die Idee zur Ausstellung und die Ansprache zur Eröffnung
- Georg Kalckert, Dr. Manfred van Rey, Gabriele Wasser, Elias Harnik und Leah Rauhut-Brungs für intensive Beratung und fürs Mutmachen
- Den Besucherinnen und Besuchern für ihr großes Interesse und ihre finanzielle Unterstützung.
- Den Exponatgebern: Leah Rauhut-Brungs, Gabriele Wasser und Eli Harnik, der Synagogengemeinde Bonn und Dr. Margaret Traub, Pfarrer Georg Kalckert (Pfarrgemeinde St. Laurentius Oberdollendorf), Carola de Vries-Robles (Enkelin von Olga Süskind aus der Falltorstraße), Karl und Olaf Schumacher für die Erstellung des Modells der Oberdollendorfer Synagoge, den Archiven und vielen anderen (s. u.)
- Den AutorInnen unserer Sonderdrucke, unseren Mitgliedern Gisela Rupprath, Helmut Vreden, Dieter Mechlinski, Klaus Breuer, Kurt Roessler und Manfred van Rey
- Unserem Mitglied Theo Molberg, der mit intensiven, zeitaufwendigen Recherchen als Genealoge wertvolle Daten geliefert hat
- Den Mitgliedern, die unsere Sonderführungen mit großem zeitlichem Einsatz aktiv begleitet haben: Gabriele Wasser, Eli Harnik, Leah Rauhut-Brungs, Karl Schumacher, Dieter Mechlinski, Hildegard Neuhaus, insbesondere auch unserem Zeitzeugen Günther Steeg, der fast an jedem Ausstellungstag und bei jeder Sonderführung dabei war - über den ein 10.-Klässler ins Gästebuch schrieb: „Zeitzeuge = cool!“
- Dr. Sigi Gerken für die Organisation der Aufsichten und allen, die mit Aufsicht im Brückenhofmuseum, beim Aufbau oder Abbau der Ausstellung mit Spenden oder anderen Unterstützungsmaßnahmen mitgeholfen haben
- Den Medien und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und all denen, die unsere Ausstellung bekanntgemacht und gewürdigt haben
Weitere umfangreiche Informationen
zum Jüdischen Leben finden Sie im