Vereinsgeschichte

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Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e. V.

Gründung und Werdegang

Der Gedanke, einen „Dollendorfer Heimatverein“ zu gründen, stammt von Dr. Ferdinand Schmitz, dem Verfasser des Buches „Die Mark Dollendorf“. Doch 1928, als der Verein gegründet werden sollte, waren weder in Nieder- noch in Oberdollendorf die maßgebenden Personen reif dafür. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg griff Josef Schuchert die Idee wieder auf und fand vor allem in dem Bürgermeister von Oberdollendorf, Leo Tendler, dem Kaplan Gerhard Reifferscheid und später in den Erben des Dr. Ferdinand Schmitz sachkundige Berater und Helfer.

So kam es am 17. Februar 1962 im Gasthof Thiebes-Wybierek zur Gründung des Heimatvereins, der sich zur Aufgabe setzte, die reiche Geschichte seiner Heimat den Bewohnern in Erinnerung zu rufen, Verständnis für die Welt ihrer Vorfahren zu wecken und diese Welt ihren Kindern durch die Ausstellung alter Gebrauchs- und Kunstgegenstände, alter Werkzeuge, Bilder und Bücher anschaulich zu machen. Als Quelle dienten die Bücher von Dr. Ferdinand Schmitz, die handschriftlichen Aufzeichnungen des Schmiedes Jakob Keppelstraß, die Gemeindechronik von Oberdollendorf und alte Katasterblätter aus dem Besitz des Landmessers Wilhelm Frembgen. Hier die Namen der Gründungsmitglieder: Josef Elbers, Walter und Liesel Hoitz, Josef Hermes, Markus Kemp, Dr. Otto Loehrke, Heribert Meisel, Heinrich Nolden, Josef Penglisch, Clemens Schiffgen, Peter Josef Schmitz, Josef Schuchert, Günther Steeg und Leo Tendler. Am Ende des Gründungsjahres hatte der Verein schon 174 Mitglieder.

Zwei Jahre später konnte der Verein im Gasthof „Bungertshof“, der auch auf Jahre hinaus das Vereinslokal blieb, seine erste heimatkundliche Ausstellung eröffnen. Beratend stand der Vereinsführung dabei der Vorsitzende des Beueler Heimatvereins, Professor Dr. Heinrich Neu, zur Seite, der den Verein auch später durch Hinweise, Vorträge und Beratungen tatkräftig unterstützte. Er datierte auch die besondere Rarität, das „Bimsglöckchen“, auf das 12. Jahrhundert und machte darauf aufmerksam, dass solche Glocken nur noch in wenigen Exemplaren in Deutschland erhalten sind. Heute hängt es wieder im Glockenturm der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius und lässt seine hellen Schläge immer kurz vor Beginn des Gottesdienstes ertönen.

Die folgenden Jahre standen im Zeichen der Beständigkeit. Vorträge, heimatkundliche Fahrten, Grenzbegehungen lösten einander ab, an heimatgeschichtlich interessanten Häusern wurden Gedenktafeln angebracht. Auch Bücher wurden herausgegeben. Auf Anregung des Heimatvereins wurde zur Tausendjahrfeier von Dollendorf 1966 „Die Mark Dollendorf“ fast unverändert neu aufgelegt. 1981 folgte dann der Faksimiledruck von Ferdinand Schmitz` „Volkstümliches aus dem Siebengebirge“, 1982 „So war´s einmal“ , ein Fotoband alter Ansichten aus Ober- und Niederdollendorf, zum 25jährigen Bestehen des Vereins 1987 das grüne Festbuch „Oberdollendorf und Römlinghoven“, ein neues Standardwerk zur Ortsgeschichte mit 41 Beiträgen. Ein Glücksfall für den Heimatverein war es, ab 1985 die Bücher des Heimatdichters Jean Assenmacher herausgeben zu dürfen.

Ein großes Hindernis im Vereinsleben war das Fehlen eines eigenen Hauses oder wenigstens eines Raumes zur Unterbringung des Inventars. Die gesammelten Gegenstände lagerten in einem Gruppenraum der Katholischen Volksschule Oberdollendorf, bis 1977 in der sogenannten „Roten Schule“ auf der Rennenbergstraße ein Klassenraum bezogen werden konnte, wo die Gegenstände auch ausgestellt wurden.

Es gab aber keine regelmäßigen Öffnungszeiten. Den richtigen Ausstellungsschub erhielt der Heimatverein erst, als ihm die Stadt Königswinter 1989 den ehemaligen Winzerhof „Brückenhof“ in der Bachstraße zur Nutzung überließ. Viele Helfer beteiligten sich an der Renovierung, man war froh, daß man eine Bleibe hatte. 1999/2000 konnte das alte Winzerhaus restauriert und das Museum um das Dachgeschoss erweitert werden.

Der Verein hat Dank der wechselnden und sehr gut besuchten Ausstellungen und der Werbung des rührigen Vorstandes viele Mitglieder. Der Heimatverein hat seinen festen Platz im Leben des Stadtteiles Königswinter-Oberdollendorf, aber auch weit darüber hinaus. Das beweisen die vielen Menschen aus nah und fern, die das Brückenhofmuseum, das „kleine Museum mit Herz“ in der Bachstraße, und die Vortragsveranstaltungen besuchen, und die vielen auswärtigen Vereinsmitglieder.

Johannes Herzog